13 Noch 88 km bis zum Ziel

Krems an der Donau nach Wien, Sonntag 06. Mai 2024

Heute wollen wir das große Ziel Wien erreichen. Aber morgens huldige ich erst einmal unserem Zelt, es fühlt sich schon an wie ein Zuhause, gibt uns Schutz und Wärme, ist geräumig und lichtdurchflutet:

Morgens gibt es noch einen Kaffee, dann wird wieder, mit den meisten Zeltnachbarn gemeinsam, gepackt und beladen und schon sitzen wir wieder auf dem Sattel. Wir haben jetzt Glück, das Wetter ist etwas kühler als am Tag zuvor, es gibt ein paar Wolken, aber keinen nennenswerten Wind und so geht es wieder flott voran.

Wir diskutieren eine Weile, was das denn für ein Projekt ist, die Donau verläuft rechts und strömt in Richtung Wien, links der hübsch angelegte Bach in die Gegenrichtung und ganz links, eine Art Kanal in Fliessrichtung der Donau. Es geht hin und her mit den unterschiedlichen Meinungen bis wir zu einem Informationspunkt kommen und das Aha-Erlebnis kommt.

Bevor wir weiterfahren, wird uns etwas mulmig, da liegt direkt an der Donau ein Handtuch, Decke, Kinderrucksack, Tasche einer Mama, daneben noch ein Handy und kein Mensch in Sicht. Wir schauen in allen Richtungen, hinter diverse Büsche und dann die Erleichterung, über die Brücke aus dem Wald hinter der Fischwanderhilfe kommend, fahren Mutter und Kind mit einem Bündel Holz. Da sind wir aber froh. Vielleicht sollte ich doch weniger Krimis schauen.

Blick zurück auf das Flusskraftwerk – alle Schleusen sind heute weit geöffnet – das ist schon beeindruckend und auch ziemlich laut.

Heute wollen wir nur unser Ziel erreichen und darum gibt es auch keine Fotos mehr. Je näher wir der Hauptstadt kommen, desto voller wird es auf dem Radweg. Na klar, schönes Wetter und Sonntag, da wollen alle raus in die Natur. Es tobt das Leben rechts und links von uns. Und dann müssen wir auch noch Umwege fahren, wegen des „Wings for Life Run“ geht es nicht auf dem Donauradweg weiter. Da kennt die Polizistin kein Mitleid. Zum Glück ist Günter mittlerweile ein routinierter Navigator und findet schnell eine Alternative. Wir haben Glück, an der nächsten Brücke, können wir wieder zurück auf den Radweg.

Beeindruckt von der großen Stadt und den vielen Menschen kommen wir nach 90 km auf dem Campingplatz an. Die Zeltwiese liegt ganz am Ende und wir werden von vielen Mücken freudig begrüßt, so verschwitzt wie wir sind, ziehen wir sie förmlich an. Und dann liegt die Wiese auch noch am nächsten an der Autobahn, später stellen wir fest, dass auf der anderen Seite auch noch der Zug vorbeirattert. Na dann eine gute Nacht :))

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