Die Bergrouten stehen an: Über den Bregenzerwald ins Allgäu

Der Abschied fällt schwer, aber wir kommen wieder!

 

 

Die letzten Vorbereitungen laufen, Bettina findet immer noch etwas, was noch gemacht werden muss und dann ist es soweit – liebe Gabi, lieber Didi wir sagen Danke, es war wunderschön. Bis bald!

 

Noch ein letzter Blick zurück auf Frümsen und den Staubern.

Dann geht´s los.

 

Von Frümsen nach Aach im Allgäu – 66 km, 860 m hoch, 660 m runter
Abschied nehmen ist Teil einer Radtour, heute fällt uns besonders schwer, diesen schönen Ort und diese lieben Menschen zu verlassen. Aber wir haben einen Plan und ein Zugticket! Vor uns liegt die erste Bergtour, zwei große Berge – wir haben Respekt.

Zunächst geht es bei strahlend blauen Himmel wieder am Rhein entlang in Richtung Bodensee. Der Radweg liegt oben auf dem Deich und wir kommen locker flockig voran. Es geht durch Liechtenstein nach Österreich und dort steuern wir als erstes die Postfiliale an! Wir haben alles aussortiert, was in den ersten Tagen als entbehrlich eingestuft wurde und senden dies mit der Post nach Berlin.
Uns wird der größte Karton zugeordnet, das Zusammenbauen stellt sich als hochkompliziert heraus, aber schliesslich entsteht doch noch ein verschließbarer Quader. 6 kg bringen wir auf die Waage, na da wird das Erklimmen der Berge doch gleich viel leichter!

Der Weg führt uns jetzt mehr ins Landesinnere, mit sanfter Steigung kommen wir durch mehrere kleine Orte und stärken uns noch in einem Café mit leckeren Brötchen und Gebäck.

Ein letzter Blick auf den Bodensee und dann wird es ernst und gleich am ersten Teilstück erwartet uns ein Kiesweg mit großer Steigung. Günter schafft es kaum hochzuschieben und erklärt mir, Du musst erst das Gewicht auf die Füße bekommen, indem Du das Rad an der Stange etwas anhebst, dann bekommst einen besseren Tritt und so den Berg hoch. Haha, ich scheitere schon am Anheben und so kommt er zurück und schiebt von hinten. So erklimmen wir die ersten ca. 100 m.

Das ist zum Glück der schlimmste Abschnitt, aber auch die weiteren wechselnden Anstiege müssen wir immer wieder schiebend bewältigen. Wir kommen ganz schön ins Schwitzen, legen immer wieder Pausen ein, trinken viel und geniessen dabei die schöne Aussicht und freuen uns über jeden geschafften Höhenmeter! Schattenplätze sind dabei sehr begehrt!

 

Seht ihr die Höhen-meter?

 

 

 

 

Kurz hinterm zweiten Gipfel kommen wir glücklich und dankbar bei unserem Campingplatz an, überrascht stellen wir fest, dass dieser schon in Deutschland liegt! Die Zeltwiese ist komplett leer, so haben wir die freie Wahl und die freie Sicht auf die schöne Landschaft. Für unser Abendbrot müssen wir aber noch einmal aufs Rad nach Österreich, im Ort gibt es keinen Supermarkt und das Restaurant ist montags geschlossen. Mit leichten Rädern, ganz ohne Gepäck, rollen wir zum Tante Emma Laden und schaffen so auch den Weg zurück. Die Semmeln, auch die Bürlis vom Vortag, mit Bergkäse und Tomaten munden uns köstlich!

 

Von Aach im Allgäu nach Füssen (Camping Brunnen) – 77 km, 900 m hoch, 770 m runter

Morgens früh, Augen auf, Reißverschlüsse Innen- und Außenzelt öffnen und schon schaue ich ins Grüne – ist das nicht schön?

Das Aufstehen ist trotzdem schwer, denn heute steht die zweite Bergtour an. Dabei schmerzen die Beine noch und die App zeigt gleich zu Beginn 200 Höhenmeter!

Mittlerweile sind wir morgens ein eingespieltes Team, jeder kann alles und so läuft es Hand in Hand mit wenig Absprachen. Dazwischen nehmen wir uns immer Zeit für einen selbst gebrauten Kaffee. Das ist ein sehr schöner Moment.

 

Heute schauen wir nochmals genau auf die vor uns liegende Strecke. Puh, da kommt einiges auf uns zu!

Aber wir lassen uns die Freiheit und schauen mal, was geht. Es gibt immer Alternativen!

Gleich vom Start an werden wir auch noch von einem kräftigen Gegenwind begrüßt. Na das kann ja was werden. Der macht uns später bei den Steigungen noch besondere Freude 🙁

Zum Glück bei angenehmen Temperaturen und blauem Himmel.

….und es gibt auch immer wieder eine Aufmunterung am Straßenrand so, wie hier der Beginn der Salatschüssel :))

 

 

Oder hier die Sammlung der Kuhglocken.

 

 

 

 

 

Ich bin schon nach dem ersten Berg platt, aber wir machen wieder Pausen und kämpfen uns durch. Erstaunlicherweise geht es dann plötzlich wieder gut voran. Unser Körper ist schon ein erstaunliches Wesen!
Nachdem ich herausgefunden hatte, dass man sich auch auf der Strecke immer das Bergprofil anschauen kann, war ich begeistert, musste aber irgendwann feststellen, dass es frustrierend ist, immer den nächsten Berg vor sich zu sehen und fahre seither lieber mit der Ansicht, wo nur die Geschwindigkeit, die geschafften Kilometer und die aktuelle Höhe angezeigt wird. Das ist für mich motivierender!

Schon bald erreichen wir den höchsten Berg unserer Tour, zum Glück sind die Steigungen etwas gemäßigter, so dass wir uns langsam an die Anstrengung gewöhnen können 🙂 Eine Überraschung erwartet uns hier noch, der geplante Weg ist durch eine Baustelle auch für Fahrräder nicht passierbar – das bedeutet, wir müssen auf die Straße, oder wie die Bauarbeiter sagen, heute geht es über die Steig!

Es wird ein langer anstrengender Aufstieg, zum Glück haben wir das Gepäck reduziert!! …und es ist nicht allzu viel Autoverkehr und die meisten zirkulieren sehr rücksichtsvoll um uns herum!

Und endlich erscheint die Zahl – Juhu – der höchste Punkt der Tour ist erreicht.

 

 

Hier noch ein paar Eindrücke von der Tour:

 

Ja, in so einer Kulisse, bei so schönem Wetter macht die Anstrengung Freude.

 

 

 

 

    

Schreibe einen Kommentar