

Gestern Abend waren wir noch im Intermarché und haben unser Abend-Baguette eingekauft, dazu gab es 12 Monate gereiften Comté aus der Jura. Leider war die Kommunikation nicht ganz unfallfrei, so dass Bettina plötzlich mit über 500g Käse da stand. Dafür mundet er köstlich und so haben wir auch an den nächsten Tagen noch gut davon.
Nach dem Frühtück auf dem Campingplatz geht es gleich nach 200 m in eine „boulangerie artisane“ – hier wird noch selbst gebacken. Diese kannten wir schon von unserer Autofahrt letztes Jahr nach Spanien und hatten sie in guter Erinnerung. Und jeder von uns bekam einen großen Kaffee, ein Éclair Vanille und ein Pain au Chocolat – wir haben geschlemmt und sind erst dann auf´s Rad. Nun konnte nichts mehr schief gehen und die Strecke auf dem Euro Velo 6 führte uns durch eine wunderschöne Landschaft!






Heute lasse ich mal die Bilder sprechen.
Später im Laufe der Fahrt stoßen wir auf die Gruppe Radler, die wir gestern kennengelernt haben. Da wir dasselbe Ziel haben, fahren wir zusammen weiter und haben sehr nette Gespräche! Hier wird alle 10 km eine Trinkpause eingelegt, bei der Hitze ist das eine sehr gute Idee, Günter verteilt noch unsere Weintrauben und weiter geht´s. Ist auch mal schön mit einer größeren Gruppe zusammenzufahren. Sie kennen sich bereits seit dem Studium und sind immer im Kontakt geblieben. Nun sind alle in Rente.



Pünktlich mit Öffnung des Campingplatzes um 15 Uhr kommen wir an, leider sind wir bei weitem nicht die einzigen. Hier heißt es Schlange stehen. Leider gibt es auch kein Eis oder Kaffee in dem Restaurant gegenüber, es ist geschlossen und Öffnungszeiten stehen nicht an der Tür.
Zunächst wollen Günter und ich uns heute eine „Tonneau“ gönnen, ja, wir wollen im Fass übernachten, denn für den nächsten Tag ist Regen mit Gewitter angesagt. Für uns ein besonderer Luxus – ich musste schon feststellen, dass sich der Begriff „Luxus“ während einer Fahrradtour wandelt, es also ein sehr dehnbarer Begriff ist. Für uns ist es derzeit schon besonders drinnen zu sitzen und ein festes Dach über dem Kopf zu haben und sogar einen kleinen klappbaren Tisch!!



Das große Fenster beim Bett, wo ich schlafe, beginnt auf Höhe der Matratze und wenn ich mich versehentlich in die Richtung drehe, liege ich vor dem Fass :)) So lasse ich lieber nur einen kleinen Spalt offen und rutsche etwas näher zu meinem Mann….
In der Nacht hat es tatsächlich ordentlich geregnet und auch geblitzt und gedonnert. Morgens ist alles nass was draussen war und wir freuen uns, dass unsere Sachen drinnen sind und wir trocken! Tatsächlich haben wir insgesamt fast 12 Stunden geschlafen. Heute gibt es Frühstück im Fass, Haferflocken, Nüsse mit Bananen und Äpfeln dazu ein Lupinen-Kaffee – geht es uns gut.
Eins habe ich noch vergessen, als wir gestern unsere Hütte eingerichtet hatten, stellten wir fest, dass wir riesigen Hunger hatten und schon ganz schön kaputt. Außer dem auf dem Campingplatz, war kein geöffnetes Restaurant und kein Lebensmittelladen in Sicht. Also fragten wir wann das Restaurant aufmacht, die gute Nachricht war um 17:00 Uhr – oder vielleicht um 17:30 Uhr. Es war Viertel vor und so setzten wir uns auf die Treppe und beobachteten aufmerksam und mit Freude den noch immer regen Verkehr vor der Rezeption. Es kamen immer mehr Camper, mit Wohnwagen oder -mobil, manche sogar mit Auto auf dem Anhänger. Nach kurzer Zeit gesellte sich noch ein Ehepaar zu uns, die ein Baguette für den nächsten Tag bestellen wollten. Wir hatten unseren Spaß und so verflog die Zeit. Kurz nach halb sechs war immer noch niemand da und so beschlossen Günter und ich nun doch die 6 km in die Stadt zu fahren. Denn der Bauch knurrte. Gerade als wir die Fahrräder geholt hatten, fuhr ein Auto vor und ein lebhafter Koch kündigte an, dass er in 5 Minuten die Türen öffnet. Na dann, warten wir doch lieber. Es gab eine riesige Portion selbstgemachte Lasagne mit Salat, ein kühles Bier und für mich noch ein Mousse au Chocolat. Es hat gemundet und so gingen wir satt und müde in unser kuscheliges Bett.