Tag11: Tages-Rundtour ohne Gepäck!

Die Biosphäre Entlebuch hat es uns angetan, hier bleiben wir und nutzen den Tag für eine Fahrradtour auf dem Schüpfheimer Panoramaweg – eine abwechslungsreiche Biketour, zum Entdecken der Landschaften und Bergwelten, die verzaubern und begeistern. Und tatsächlich zieht uns diese Tour in ihren Bann. Es geht bergauf, aber die faszinierenden Ein- und Ausblicke, wie es heißt, lassen uns tatsächlich die Anstrengung vergessen. Schaut selber:

Wir geniessen diesen Tag aus vollen Herzen. An einem Hofkiosk machen wir halt, hier gibt es einen heißen Kaffee mit selbst gebackenem Zwetschgenkuchen – vor berauschender Kulisse. Alles auf Vertrauensbasis – zwischen den Leckereien steht eine Kasse, wo wir das Geld reinlegen. Wir sind gerührt.

Auf dem Weg begegnen wir einem älteren Herrn, der mit dem Auto zu einem Schuppen aus seiner Kindheit hoch gefahren ist, um die dort hausenden Kätzchen zu füttern. Wir bekommen sie nicht zu Gesicht, aber vor dem Schuppen geht es steil bergab und er erzählt, dass sein Bruder (ein studierter Philosoph) den Hof übernommen hat. Von der Wiese muss er jedes Jahr ein Stück unberührt lassen und so Land an den Wald zurückgeben.
Früher sein Vater dieses supersteile Stück Land noch bewirtschaftet und hier Kartoffeln angepflanzt. Das ist kaum vorstellbar aus heutiger Sicht.

Auf der ganzen Tour sehen wir fleißige Bauern und alle grüßen uns freudig. Oben seht ihr ein Bild mit Katze auf der Straße, sie hat sich kein Stück bewegt, als wir vorbeifuhren – Angst kannst sie nicht. Im Fenster stand eine füllige Frau, die übers ganze Gesicht strahlte und als wir um die Kurve kamen, lief uns ein Berner-Sennhund entgegen, den sie von drinnen von uns ablenkte.

Ganz oben auf dem Gipfel saßen wir bestimmt ein Stündchen auf der Bank und haben die schneebedeckten Gipfel bewundert. Ich habe von dort mit meiner Mutter telefoniert und plötzlich kam eine Reiterin an uns vorbei. Es war sehr skurril, denn weit und breit war kein Hof zu sehen.

sehen wir nicht glücklich aus?

Auf den Weg bergab, hatten wir uns gefreut, aber es war eine Route für Mountainbikes, nicht wirklich für unsere Tourenräder geeignet :)) So mussten wir weite Teile bergab schieben, es war einfach zu steil und zu uneben.

Abends haben wir in der überdachten Hütte gekocht und den schönen Tag gemütlich ausklingen lassen. Wir waren auf dem Campingplatz eine Besonderheit, denn die meisten waren Dauergäste, die Wohnwagen zumeist fest in Hütten eingebaut und na klar, mit Heizung ausgestattet!
So wurden wir auf dem Weg zu dem Sanitärhaus bewundert.

Der Eigentümer hat uns beeindruckt. Er war mit seinem Leben rundum glücklich. Jeden Tag von 9-18 Uhr war auf dem Platz anzutreffen, kümmerte sich um die Gartenflächen, reparierte kleine Dinge und kümmerte sich um sein kleines Paradies. Jeden Mittwoch gab er die Schlüssel im Restaurant ab, kaufte dann Gemüse und Fleisch bei dem Dorf-Metzger und vertrat donnerstags seinen Sohn in dessen Hütte, irgendwo hoch oben in den Bergen. Er liebte was er tat und das spürten wir.
Auch für uns war es das schönste Waschhaus, alles aus altem Holz, wunderschön gepflegt und kuschelig warm. Dort war es sogar angenehm mitten in der Nacht bei 3 Grad aus dem Zelt zu krabbeln und die Notdurft zu erledigen.

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